Open Educational Resources (OER)

Die E-Tools des Berliner Teilprojekts werden als Open Educational Resources (OER) über ein Portal zur Verfügung gestellt. Sie bestehen aus modular aufgebauten Lernvideos und digitalen Lernkursen. Insgesamt gibt es sieben Lerneinheiten. Für jedes Thema finden Lehrende am Ende jedes Kapitels didaktische Vorschläge.

Grundlagen Genderwissen

Die fächerübergreifende Lerneinheit Geschlecht ist für alle Fächer da vermittelt ein fächerübergreifendes Grundlagenwissen. Es erklärt in einem Kapitel grundlegende Konzepte und Theorien der Gender Studies und in einem zweiten Kapitel die historische Wandelbarkeit der Geschlechterverhältnisse und Geschlechtermodelle. Dabei wird immer ein Bezug zu den Natur- und Technikwissenschaften hergestellt. In einem dritten Kapitel stellt sich der Forschungs- und Lehrbereich ‚Gender & MINT‘ vor.  Das vierte Kapitel ‚Wissen ist ein Prozess‘ führt in feministische Epistemologien ein. In ‚Queering MINT‘ geht es um ein Weiterdenken über binäre Geschlechterkategorien hinaus.

Fachspezifische Lerneinheiten

Fünf fachbezogene Lerneinheiten vertiefen die Erkenntnisse von Gender & MINT anhand konkreter Beispiele für die Biologie, Chemie, Informatik und Physik.

  • Gender & Biologie: Durch die Bearbeitung von sechs Kapiteln können biologische Wissensbestände über Geschlecht und Sexualität zu reflektiert werden. Die Kapitel Gender goes Bones, Gender goes Hormones , Gender goes Animals, Gender goes Brains, Gender goes Genes und Gender goes Evolution helfen zu verstehen, wie in der Biologie Wissen über Geschlechter nicht einfach entdeckt, sondern immer beeinflusst von den Geschlechtervorstellungen in der Gesellschaft interpretiert und konstruiert wird und wie dieses Wissen umgekehrt die Gesellschaft beeinflusst.
  • Gender & Informatik: Die Lerneinheit eröffnet Einblicke in die Verschränkungen von Informatik und Gender. Das Kapitel Gender & IT-Berufe vermittelt Grundlagenwissen über Geschlechter-Technik-Verhältnisse und erläutert, wie der Dualismus von ‚Technik‘ und ‚Sozialem‘ im Zentrum von beruflichen Selbstverständnissen steht. Das Kapitel Gender & IT-Systeme zeigt, wie IT-Systeme die Bedarfe bestimmter Nutzer_innengruppen ignorieren oder problematische Stereotype aufrecht erhalten. Das Kapitel Gender & Fachkulturen vermittelt Grundlagenwissen zur Informatikkultur und den eingelagerten Männlichkeitsbildern.
  • Gender & Physik: In drei Kapiteln vermittelt die Lerneinheit mit Lehrvideos, wie Geschlechtervorstellungen die Fachkultur der Physik beeinflussen. Für die Physikdidaktik geht es um Fragen der Motivierung für das Fach und um fachdidaktische Ansätze für die (nicht nur) schulische Bildung. Im dritten Kapitel werden Übungen zum Ausprobieren und Vertiefen bereit gestellt.
  • Gender & Chemie: Diese Lerneinheit bietet Grundlagen zum Verständnis und zur Reflexion von Geschlechteraspekten in der Chemie und ihrer Fachdidaktik. Im ersten Kapitel vermittel Gender und Chemiewissen Begriffe und Konzepte der Chemie bezogenen Genderforschung. Im zweiten Kapitel Gender & Chemiedidaktik werden Ansätze für die Vermittlung von Genderwissen in der Chemie und für Gender reflektierten Unterricht vorgestellt. Das dritte Kapitel stellt einige Übungen zu Gender & Chemie zur Verfügung, u.a. auch eine Übung des Chemie-Didaktiker Markus Prechtl.
  • Gender & Matehmatik: Diese Lerneinheit ist in Vorbereitung

Eine fächerübergreifende Lerneinheit behandelt Gender & MINT für die Gleichstellungsarbeit in diesen Fächern.

Dkie ebenfalls fächerübergreifende Lerneinheit Gender in Technoscientific Literacy bietet für die bildungswissenschaftlichen Ansätze der Nature of Science und Nature of Technology eine genderbezogenen Reflexion der gesellschaftlichen Kontextualisierung von naturwissenschaftlicher Wissensproduk­tion und Technikentwicklung.

Die Lerneinheiten können zeit- und ortsunabhängig, in beliebiger Reihenfolge und angepasst an individuelle Bedürfnisse und Vorkenntnisse eingesetzt werden. Nach dem Prinzip des Inverted Classroom können sie zunächst selbständig in einem bewertungsfreien Umfeld außerhalb der Hochschulen bearbeitet werden. Eingefügte Quizze und Reflexionsaufgaben sorgen für eine Ergebnissicherung. Anschließend können die Module im Präsenzunterricht vertiefend diskutiert werden. Für jedes Thema finden Lehrende am Ende jedes Kapitels didaktische Vorschläge.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webpage des Teilprojektes II am ZtG der HU Berlin.