Kerstin Palm

Ein wissenschaftshistorisches Modul für die Biologie – eine Brücke in die Gender Studies

Seit 2015 ist im Curriculum der Biologie an der Humboldt-Universität ein Wahlmodul zur Wissenschaftsgeschichte eingetragen, das aus einer Vorlesung und einer Übung besteht und in die Geschichte der Biologie einführt. Im Vortrag wird dieses Modul kurz in seinen wesentlichen Zielen vorgestellt und die erstmalige Ausgestaltung der Lehrveranstaltungen im letzten Sommersemester skizziert. Dabei werde ich vor allem darauf eingehen, dass und in welcher Weise über die Geschichte der Biologie die Biologiestudierenden anschaulich in Genderdimensionen eingeführt werden und zu weiterführenden Besuchen von Lehrveranstaltungen im Gender- & Science-Bereich angeregt werden können.

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Forschungsinteressen

Historische Epistemologie der Naturwissenschaften aus der Genderperspektive, Insbesondere: Gendertheoretisch angeleitete Kulturgeschichte natur- und technikwissenschaftlicher Konzepte (Leben, Energie, Körper, Materie), Genderepistemologie, Materialitätstheorien (Embodimenttheorien und Plastizitätskonzepte in Gehirnforschung, Epigenetik und Epidemiologie, biologische Inkorporierung von Sozialität, New Materialism), Theorien und Praktiken der Trans- und Interdisziplinarität, Gendertheorie im Curriculum der Natur- und Technikwissenschaften, gendertheoretisch informierte Biologiedidaktik

Vita

Kerstin Palm ist seit 2013 Professorin für Naturwissenschafts- und Geschlechterforschung am Institut für Geschichtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2003 bis 2013 hatte sie mehrere Gastprofessuren inne, u. a. an der Universität Freiburg, Universität Graz, Universität Wien, Technische Universität Berlin, Universität Basel. Sie ist Mitglied am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien (ZtG) an Humboldt-Universität und Gründungsmitglied der Fachgesellschaft Geschlechterstudien (Gender Studies Assoziation) Deutschland.

Literatur

Palm, Kerstin. 2013. Wie kann die Biologie erfolgreich von der Genderforschung profitieren? Beispiele und Möglichkeiten. In: Aßmann, Birthe und Koreuber, Mechthild. Hrsg. Das Geschlecht in der Biologie. Anregungen zu einem Perspektivwechsel. Reihe: Schriften des Heidelberger Instituts für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung. Baden-Baden: Nomos. Im Erscheinen.

Palm, Kerstin. 2012. Räumliches Vorstellungsvermögen – von Natur aus Männersache? Kritische Anmerkungen zu biologischen Forschungen über geschlechtsspezifische Kompetenzen. In: Wentzel, Wenka, Mellies, Sabine und Schwarze, Barbara. Hrsg. Generation Girls‘ Day. Berlin und Toronto: Budrich UniPress. 211–234. 

Palm, Kerstin. 2011. Nature-Nurture-Debatte und Konstruktivismus-Realismus-Streit. Fachspezifische Schauplätze um emanzipative Körpertheorien in den Gender Studies. In: Bogusz, Tanja und Sørensen, Estrid. Hrsg. Naturalismus. Konstruktivismus: zur Produktivität einer Dichotomie. Sonderheft der Berliner Blätter: Ethnographische und Ethnologische Beiträge 55. 22–32.

Palm, Kerstin. 2006. Genderforschung der Lebenswissenschaften – ein lebendiges Forschungsfeld. In: Mauß, Bärbel und Petersen, Barbara. Hrsg. Das Geschlecht der Biologie. Mössingen-Talheim: Talheimer. 15–30. 

Kontakt
Dipl. Dr. Kerstin Palm
Professur für Gender und Science / Naturwissenschafts- und Geschlechterforschung
Humboldt-Universität zu Berlin
Philosophische Fakultät I
Institut für Geschichtswissenschaften
Unter den Linden 6
D – 10099 Berlin
Tel.: +49 (0) 30-2093-70549
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